Christmas in Dreamland Svaneti

















Christmas Day. Mein Brudi bei mir, Winterwonderland, unterwegs in den schneebedeckten Winterbergen des Svanlandes. Mit Mama und Papa und Cousine und anderen wundervollen Seelenlichtern, die uns begleiten möchten. Strahlender Sonnenschein, schneebedeckte Gipfel, Wege, Tannen, Sträucher, Türme. Eiszapfen so lang wie Dolche, scharf wie Messer, spitz wie Nadeln hängen von den Felsen und den Dächer der Berghütten. Das Land ist in eine heilige Stille getaucht. Ein Traum wie man ihn schöner nicht träumen könnte am Heiligsten aller Abende. Ein Jahr neigt sich dem Ende. Mein erstes Reisejahr.

Und so kommt mein Bruder aus unserem Zimmer und überreicht mir ein Geschenk von Papa und eine Karte von Mama. Vorsichtig nehme ich es aus der Tüte und befreie es von dem Plastik. Ich berühre das Buch, was sich mir in meiner Lieblingsfarbe offenbart, Türkises Stoff, silberne Seiten und Lettern zieren den Buchdeckel. Ich bekomme einen Klos im Hals, Tränen steigen mir in die Augen. “TRAUMLAND SWANETIEN”. Traum und Realität verschmelzen. Eine Mischung aus Heimweh, Liebe, Dankbarkeit, Sehnsucht und Kindheitsgefühlen macht sich in mir breit. Als hätte er es geahnt sitzen wir hier eingeschneit im Zauberhand der Svanen. Umgeben von der klirrenden Kälte, warm und sicher vor unserem warmen Ofen. Ein wundervoller Tag unter strahlend blauem Himmel, unsere Gesichter in der Sonne, unsere Wangen gerötet von der Kälte, unsere Augen blau-grün funkelnd wie Edelsteine im gleißenden Licht, welches uns fast erblinden lässt, reflektiert im glitzernden Schnee, so leuchtend, so klar die Luft, so rein, so frei so frisch, so magisch, neigt sich dem Ende entgegen.

Ich schaue meinen Bruder an, Tränen in meinen Augen. Synchronizität. Ich wische über mein Gesicht, meine Brust bebt. Vorsichtig greife ich zur Karte meiner Mama. Ich fange zu lesen an. Erneut steigen mir Tränen in die Augen. Dieses Mal kullern sie direkt in Bächen mein Gesicht hinab. Mit jedem Satz stärker. Mein Herz zieht sich zusammen. Ich schluchze. Gefühle der Geborgenheit überkommen mich, Verbundenheit, Heimat, elterliche Liebe. Mein Bruder schaut zu mir über den Tisch hinweg. “Steht was schönes drin?” Er nimmt seine Decke, geht um den Tisch herum, um auf meine Seite zu kommen, setzt sich neben mich auf die Bank, legt den Arm um mich, die Decke um meine Schultern. Ich halte seine Hand. Er hat mich lieb. Mein Papa hat mich lieb, meine Mama liebt mich. Meine Cousinen. Diese tiefe Verbundenheit zu meiner Familie lässt mich zittern. Eine solche Liebe erfahren zu dürfen hier im jetzt und immer., beschützt zu werden. Ich kann mir kein größeres Geschenk vorstellen, nicht zum heiligen Abend und nicht nie sonst irgendwann. 

Wir rufen zu Hause an, wo alle versammelt sind. Jetzt dürfen wir auch noch ihre wundervollen Gesichter sehen, ihr Lachen und ihre Stimmen hören. Wir freuen uns so sehr uns zu sehen. Papa mit der blinkenden Weihnachtsmütze, Mama mit dem Elchgeweih,  die Gesichter so voller Freude. Wir lachen gemeinsam. Ich vermisse sie. Alle. Ich liebe sie. Sie begleiten mich auf meiner Reise, egal wo ich bin. MERRY CHRISTMAS. Mein Herz zerspringt mal wieder vor Liebe. Nicht nur der meiner Eltern, auch der meiner Freundinnen, Ersatz Familien und bekannten, die mir so herzerwärmende, zuckersüße, stärkende Nachrichten zukommen lassen. All die Menschen, die immer am mich denken, die immer für mich da sind, mich begleiten, stützen, anfeuern, verstehen, klatschen, wenn ich etwas schaffe und mir die Hand halten, wenn ich doch mal verloren gehe in meinen Gefühlen, meiner Prozess und der Welt. “You’ve been going through many transformations have made you stronger but at the same time more sensitive and more open. For me you’re Wonder Woman- for all courage you have. God bless you.”, ist nur ein Teil einer Nachricht, derer, die mich so stärken, im Glanz erblühen lassen. Ich bin die vom Glück geküsst auf meiner Reise durch die Welt.


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